Dr. Käthe Meta Lux

Käthe Meta Lux gehört zu den Menschen, die in Köln die Kindertransporte nach Belgien organisieren. Über die Arbeit und auch die Biografien der meisten von ihnen sind nur Fragmente bekannt. Dies gilt auch für Käthe Meta Lux, die als promovierte Ökonomin eine für Frauen damals ungewöhnliche berufliche Laufbahn eingeschlagen hatte.

Käthe Meta Lux wird am 16. Mai 1879 als Tochter des Kaufmanns Bernhard Lux und seiner Ehefrau Flora, geb. Schweitzer, in Breslau geboren. Nach dem Abschluss der höheren Mädchenschule besucht sie das Knittelsche Lehrerinnenseminar in Breslau und besteht dort 1898 die Lehrerinnenprüfung für Mittlere und Höhere Mädchenschulen.

Später studiert sie an den Universitäten Breslau, Berlin und Zürich Nationalökonomie, Psychologie und Geschichte. Werner Sombart und Georg Simmel gehören zu ihren Lehrern. Sie promoviert 1910 an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich mit „Studien über Einwirkungen der deutschen Warenhäuser auf einige Handelszweige“.

Käthe Meta Lux koordiniert auch den Kindertransport vom 7. März 1939 mit dem 136 Kinder, darunter 70 Kinder aus Wien, nach Belgien einreisen können.

© Central Archives for the History of the Jewish People, catalog number 1938-08/1939-02, Jerusalem

Die Fürsorgerin Käthe Meta Lux stirbt am 5. Januar 1943 in Theresienstadt.

© National Archives, Prague, Registers of Jewish religious communities in the Czech regions, (1730) 1784-1949 (2011); Death certificates– Ghetto Terezín, volume 65

Danach arbeitet Käthe Lux im Preußischen Statistischen Landesamt in Berlin. 1934 wird sie als Jüdin aus dem Staatsdienst entlassen. 1935 lebt sie wieder in ihrer Heimatstadt Breslau, wo sie die Kanzlei ihres Bruders Dr. Walter Lux, eines bekannten Rechtsanwalts, leitet. 1939 wandert dieser mit seiner Familie nach Palästina aus.

Käthe Lux aber bleibt in Deutschland. Sie zieht nach Köln und arbeitet als Fürsorgerin beim Provinzialverband für jüdische Wohlfahrtspflege in der Rheinprovinz in der Rubensstraße. In dieser Eigenschaft ist sie auch für die Kindertransporte nach Belgien zuständig. So koordiniert sie beispielsweise die Transporte von Kindern aus Wien mit dem Brüsseler Comité d‘Assistance aux Enfants Juifs Réfugiés (CAEJR), dem Antwerpener Komitee Voor Het Joodsche Kind van Duitschland und der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.

Als letzte Anschrift von Dr. Käthe Meta Lux ist das Kölner „Ghettohaus“ in der Cäcilienstraße 18-22 (die ehemalige Rheinlandloge) bekannt. Am 27. Juli 1942 wird sie mit anderen Bewohnern des Hauses nach Theresienstadt deportiert. Dort stirbt sie am 5. Januar 1943. AP